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Exkurs außerklinische Beatmung. Was bedeutet das?

07.08.2017

Was bedeutet es, wenn Betroffene beatmet werden und welche Formen der Beatmung gibt es?

Entweder wird die Atmung des Patienten unterstützt oder ganz ersetzt. Dies kommt zum Einsatz, wenn die Spontanatmung des Patienten teilweise oder ganz ausgefallen ist. Dabei steigt der Kohlenstoffdioxid Anteil im Blut, während der Sauerstoffanteil fällt. Grundsätzlich kann dies über verschiedene Diagnoseverfahren ermittelt werden.

Man unterscheidet zwischen invasiver durch einen Tubus in der Luftröhre und nicht-invasiver Beatmung mittels einer Beatmungsmaske.

Wie erwähnt, gibt es die assistierende Beatmung und die komplett ersetzende Beatmung. Die assistierende Beatmung unterstützt den Atemmuskel nur und entlastet den Betroffenen bei der Spontanatmung.

Es gibt eine Reihe an Erkrankungen, die eine Beatmung notwendig machen. Dazu zählen bspw. die COPD (Chronisch obstruktive pulmonale Dystrophie), progrediente Erkrankungen, wie ALS (Amyothrope Lateralsklerose) oder in vielen Fällen Patienten, die im Wachkoma liegen. Auch eine Narkose kann je nach Intensität eine Beatmung begründen.

Die kontrollierte Beatmung (volume controlled ventilation) wird nicht durch die eigenständige Atmung des Betroffenen beeinflusst. Sobald ein gewisses Atemvolumen erreicht ist, wird die Ausatmung eingeleitet. Hierbei wird unterschieden, ob der Druck in der Lunge kontinuierlich hoch bleibt (continous positive pressure ventilation) oder bei der Ausatmung abfällt (intermittend positive pressure ventilation)

Daneben gibt eine druckkontrollierte Beatmung (preassure controlled ventilation). Die Maschine stellt einen gewissen Druck in den Atemwegen und Lungenbläschen her. Sobald dieser erreicht wird, beginnt die Ausatmung.

Die assistierte Beatmung beginnt damit, dass der Betroffene selbständig beginnt einzuatmen. Erst dann startet der Respirator volumendefiniert oder druckdefiniert zu arbeiten.

Eine andere Variante ist eine Kombination aus assistierender und kontrollierter Beatmung, eine sogenannte synchronisierte intermittierende mandatorische Ventilation (SIMV Beatmung)

Die Hochfrequenzbeatmung wird häufig bei Kindern und Neugeborenen verwendet.

Die CPAP Beatmung unterstützt die Spontanatmung des Patienten mit einem kontinuierlichen Überdruck (PEEP, positiver endexspiratorischer Druck)

Eine kurzweilige Beatmung zieht in der Regel keine Komplikationen nach sich. Wird der Betroffene jedoch länger beatmet, baut sich die Atemmuskulatur ab und eine Spontanatmung ist nicht mehr oder eingeschränkt möglich. Um die eigenständige Atmung wieder zu aktivieren, kommt ein sogenanntes Weaning zum Einsatz. Der Patient wird hier nach und nach von der Beatmung entwöhnt, sodass sich die Muskulatur sukzessive wieder aufbauen kann.

(Stefanie Koch, 2017)


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