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Notfallversorgung ohne Gewalt

11.04.2019

Notdienst und Notaufnahmen retten Leben, Ärzte und Pflegekräfte verdienen Dankbarkeit, doch die Realität belohnt diese Menschen mit Gewalt. 

Patienten sowie deren Angehörige und Begleiter sollen härter bestraft werden, falls diese gewalttätig gegen das Personal werden. Der Schutz von medizinischem Personal soll nun im Strafgesetzbuch verschärft werden. Höhere Strafen sollen zur Abschreckung gegen Gewalt in der Notfallversorgung im Krankenhaus und Notdienst dienen. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn genießen Menschen, die unsere Leben retten, einen besonderen Schutz. Da können wir nur zustimmen.

Wie kommt es überhaupt zu dieser Gewalt? Das medizinische Personal auf Notfallstationen müssen Patienten unter jeder Bedingung behandeln. Nicht jeder Patient reagiert immer positiv und nicht jede Begleitperson ist freundlich. Menschen können auf Stress, Zeitdruck, Angst und Drogeneinfluss aggressiv reagieren. Oft fehlt das Verständnis der Begleitpersonen für das Handeln des medizinischen Personals. Unter Stress und Angst schlagen sie zu. Auch Patienten reagieren aggressiv, wenn sie Angst haben. Teilweise sind die Übergriffe bedingt von Rechtsextremismus und Hass (bspw. gegen einen ausländischen Arzt).  Jens Spahn hat deshalb mit Justizministerin Christiane Lambrecht eine schnelle Umsetzung geplant. Diese Initiative soll ein starkes Zeichen gegen Gewalt setzten. 

Schutz für medizinisches Personal ausweiten

NAV-Virchowbund-Chef Dr. Dirk Heinrich der „Ärzte Zeitung“ gab an, dass ca. 75 Fälle von körperlicher Gewalt täglich vorkommen. Medizinisches Personal, egal bei welcher Einrichtung oder auf welcher Station, sollte geschützt werden, so Dr. Heinrich. 
Seit Ende April 2017 drohen Bürgern, die Rettungskräfte behindern oder angreifen, eine Haftstrafte bis zu 5 Jahren. Dieses Gesetz hat aber bislang nur Notärzte und Sanitäter sowie Helfer geschützt. Spahn möchte nun aber auch Ärzte und Pflegekräfte schützen. Lange überfällig, so Jens Spahn. Spahn müsste aber auch gleichzeitig neben der Bestrafung von Gewalt auch an der Vorbeugung von Gewalt arbeiten. Eine Reform der Notfallversorgung ist nötig. Stressvermeidung und genauere Planung und Behandlung wären die Lösung. 

Eine Umfrage der Ärzte Zeitung hatte zum Ergebnis, dass fast jeder Arzt bereits Erfahrungen mit Gewalt gemacht hat. Körperliche und Verbale, beides müsse geahndet werden. Denn auch Beleidigungen können verletzen. 



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