Startseite > Über uns > Blog > Pflegeausbildung

Pflegeausbildung

07.08.2017

Die Pflegeausbildungen, wie wir sie bisher kannten, werden bald Geschichte sein. Am 13. Januar 2016 hat die Bundesregierung beschlossen den Ausbildungsgang der Krankenpflege durch eine generalistische, pflegerische Ausbildung zu ersetzen. D.h. durch eine Ausbildung mit generellem pflegerischen Inhalt. Die Ausbildung zur Alten- oder Kinderkrankenpflege soll erhalten bleiben, jedoch werden in den ersten zwei Jahren die gleichen Inhalte vermittelt, wie in der generalistischen Ausbildung. Erst zum dritten Ausbildungsjahr müssen sich die angehenden Pflegefachkräfte entscheiden, ob sie sich auf Alten- oder Kinderkrankenpflege spezialisieren oder ob sie die generalistische Ausbildung mit einem entsprechendem allgemein-pflegerischem Abschluss beenden.

Dies soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken, da die ausgelernten Pflegefachkräfte durch die zwei Ausbildungsjahre mit allgemeinen pflegerischen Inhalten in der Lage sein werden, Menschen aller Altersklassen zu versorgen und eine breitere Palette an möglichen Arbeitsplätzen zur Auswahl haben. Einrichtungen, die wenig Gehalt zahlen, z.B. Altenheime, wären dadurch gezwungen besser zu bezahlen, da die potenziellen Mitarbeiter sonst zu Einrichtungen wechseln, die ein höheres Gehalt bieten. Dadurch würde die Vergütung des Berufes im Schnitt steigen.

Außerdem soll die Finanzierung der Ausbildung neu organisiert werden: Die Krankenkassen und Betriebe sollen Umlagen in einen Landesfond zahlen, von dem die Ausbildungen bezahlt werden sollen. Das bisher genutzte Schulgeld soll dafür entfallen und somit auch die Beiträge, welche die Schüler zahlen müssen. Der Beruf als Pflegefachkraft würde durch diese Vorteile für Schüler attraktiver werden.

Neben den Pro-Argumenten gibt es aber auch Contra-Argumente: Es besteht die Sorge, dass ein Jahr Spezialisierung nicht ausreicht, um anspruchsvolle Patienten angemessen zu versorgen. Zudem gibt es die Befürchtung, dass die reformierte Ausbildung anspruchsvoller wird und Schüler mit Hauptschulabschluss überfordert, was wiederum zu weniger Interesse führen könnte. Trotzdem wird die Reform wie geplant umgesetzt. Am 1. Januar 2018 soll der erste Ausbildungsjahrgang dann starten.

(Stefanie Koch, 2017)


Konversation wird geladen